Ich hatte keine Ahnung, dass in der Philosophie mit Rasiermessern gearbeitet wird. Dann las ich im Zusammenhang mit den Corona-Maßnahmen und – Aktivitäten den Satz, der „Hanlons Rasiermesser“ genannt wird:
„Schreibe niemals der Bösartigkeit zu, was durch Dummheit angemessen erklärt wird.“
Ein Satz, dem ich sehr viel abgewinnen kann. Wenn es nur nicht gar so viel Dummheit gäbe! Das ist dann schon wieder bösartig!
Angeregt durch dieses philosophische Rasiermesser, guckte ich bei Wikipedia nach, was sich sonst noch auf dem philosophischen Nassrasierer-Markt tummelt. Mehreres. Teils überzeugt es mich, teils etwas weniger. Aber ich bringe einige davon zur Kenntnis.
https://de.wikipedia.org/wiki/Rasiermesser_(Philosophie)
Beispiele
Ockhams Rasiermesser (nach Wilhelm von Ockham)„Von mehreren möglichen Erklärungen für ein und denselben Sachverhalt ist die einfachste Theorie allen anderen vorzuziehen.“….
Hitchens’ Rasiermesser (von Christopher Hitchens) „Was ohne Beleg behauptet wird, kann ohne Gegenbeleg verworfen werden.„….
Alder’s Razor, auch Newton’s flaming laser sword (von Mike Alder, der Alternativname bezieht sich auf Isaac Newton) „Was nicht durch Experiment oder Beobachtung entschieden werden kann, ist nicht wert, darüber zu diskutieren.“…
Poppers Falsifizierungsprinzip (von Karl Popper)„Ein empirisch-wissenschaftliches System muss an der Erfahrung scheitern können.“
Sagan-Standard (von Marcello Truzzi, durch Carl Sagan bekannt gemacht): „Außergewöhnliche Aussagen benötigen einen außergewöhnlichen Beweis.“
Ich wünsche schnittfreies Rasieren!