Was haben Gesundheitsämter, Covid-Verordnungen etc. mit Asterix zu tun?

Eine Menge. Schauen Sie sich zunächst mal das Video „Passierschein  A38“ mit Asterix und Obelix an.

Ergänzung am 29.3.21 Ich weiß nicht, wieso das Video bei you tube nicht mehr erscheint. Aber es gibt eine Alternative:

Für den Fall, dass sich Ihnen der Zusammenhang noch nicht erschließt, weil Sie in der glücklichen Lage sind, keine entsprechenden Erfahrungen gemacht zu haben (ich nehme an, Sie leben als Einsiedler im Wald oder als Sennerin auf der Alm) , so lesen Sie (wenn möglich: Der Artikel ist leider kostenpflichtig) den SpiegelberichtStell dir vor, es ist Quarantäne und keiner weiß es“ vom 12.3.21 In der Kolumne dokumentiert der Autor, Jens Radü, was heute und hierzulande und nicht im fernen Rom von damals passiert, wenn im Kindergarten ein Covid-Fall auftritt: „Ein Covid-Fall in der Kita, und plötzlich wird aus unserem Familienleben ein Kafka-Roman: irgendwie surreal. Am Ende fragt man sich – war jetzt irgendetwas davon sinnvoll?“

Ein paar Häppchen „Es ist Quarantäne und keiner weiß es“  als Appetizer:

„Immerhin, wir werden nicht verhungern, und ohnehin gilt die Quarantäne offenbar nur für die knapp dreijährige Elisa selbst, nicht für Eltern oder Geschwister. Sagt die Kita. Und Google. Das Gesundheitsamt sagt erst mal nichts. Und – Spoiler – das wird auch so bleiben….

‚In Ihrem Haushalt sollen Sie nach Möglichkeit eine zeitliche und räumliche Trennung von den anderen Haushaltsmitgliedern einhalten. Eine zeitliche Trennung kann z.B. dadurch erfolgen, dass die Mahlzeiten nicht gemeinsam, sondern nacheinander eingenommen werden.‘  Oh, vielen Dank für den wertvollen Hinweis, Internet. So, Elisa, wir essen dann mal, du wartest schön in deinem Zimmer, bis wir fertig sind, ja? Braves Mädchen.

7 Minuten dudelt es, bis sich der nette Mensch vom Gesundheitsamt meldet. Selbstverständlich weiß er nichts von, zu oder über unseren Fall, aber er ist Fatalist genug, um mir keine Hoffnungen zu machen: die offizielle Mitteilung über die Quarantäne? Kommt per Post. Ah ja, und wann? ‚Najaaaa‘, sagt er und atmet schwer, sicher nicht der erste Anruf heute, ‚kommt wahrscheinlich erst, wenn die Quarantäne schon wieder vorbei ist‘. Er erklärt das mit größtmöglicher Lakonie….

…Also, ist Elisa jetzt auch offiziell in Quarantäne, ja oder nein? Der Helfer druckst herum, ‚also, das läuft ja über die Kita‘. Moment, die Kita ordnet die Quarantäne an? ‚Nein, nein, das natürlich nicht.‘ Äh. ‚Moment, ich verbinde sie mit meinem Kollegen.‘ Der Kollege weiß so viel wie der Ersthelfer. Aber: Ein Brief wird kommen. Heißt es….“  

Wenig übertrieben!

Dass das alles vielleicht keine Übertreibung eines Spiegel-Autors sein könnte, erhellt aus der Sendung des WDR von Nina Magoley und Frank Menke: Kind in Quarantäne: Darauf müssen Familien achten, die wahnsinnig realitätsnahe Regeln für das Verhalten und die nicht immer stringenten vorgeschriebenen Maßnahmen auflistet.

Das Ganze ist jetzt nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern die Links waren auf dem Ärztenetzwerk „colliquio“ vom 16.3. zu finden (ist aber nur Heilberufsmenschen zugänglich). Herzlichen Dank an colliquio.

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