Na endlich! Untersuchungen statt Vermutungen!

In Heinsberg – inzwischen allen bekannt als Brennpunkt der Corona-Fälle führt der Virologe Streeck im Auftrag der Landesregierung von NRW eine Untersuchung über die Ansteckungsgefahr/Ansteckungswege des Corona-Virus und über die genaueren Todesursachen der pauchal als „Corona-Tote“ verbuchten Verstorbenen.

Es ist ein Interview, das nicht nur verdient, gelesen, sondern auch weiterverbreitet zu werden.  Ich  bekam es von meinem Sohn, der es von einem Freund bekam, der…. Alles hochansteckend!!!!!  Aber das sind die Ansteckungen, die ich gut finde und bei denen ich mir viel „Angesteckte“ wünsche. 

DAS GANZE INTERVIEW:

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-04/hendrik-streeck-covid-19-heinsberg-symptome-infektionsschutz-massnahmen-studie/komplettansicht

Und hier ein kleiner Ausschnitt:

Interview aus Zeit online vom 6.4.20

„Einzelne Übertragungen im Supermarkt sind nicht das Problem“

In Heinsberg sucht der Virologe Hendrik Streeck das Coronavirus auf Fernbedienungen und Türklinken. Was er findet, könnte über das Ende des Shutdowns entscheiden.

Zusammen mit seinem Team untersucht der Virologe der Uni Bonn hier derzeit Menschen für die bisher größte deutsche Studie zur Verbreitung des Coronavirus. Die Schule, die wegen Corona gerade nicht genutzt wird, ist das Hauptquartier.

……

ZEIT ONLINE: Und was ist von den Todeszahlen zu halten, die in Deutschland bisher im Vergleich noch recht gering sind?

Streeck: Wir werden erst im Nachhinein beantworten können, ob und wie sehr die monatliche Sterberate durch Covid-19 ansteigt. Ich habe mir die Fälle von 31 der 40 Verstorbenen aus dem Landkreis Heinsberg einmal genauer angeschaut – und war nicht sehr überrascht, dass diese Menschen gestorben sind. Einer der Verstorbenen war älter als 100 Jahre, da hätte auch ein ganz normaler Schnupfen zum Tod führen können. Aber wie gesagt: Die Studie läuft noch.

ZEIT ONLINE: Sollten wir genauer untersuchen, woran die Menschen wirklich gestorben sind?

Streeck: Ich denke schon. Es ist oft sehr wichtig zu wissen, ob die Menschen an einer viralen Pneumonie, also ursächlich an Covid-19, verstorben sind oder an etwas anderem. Bei einem der Heinsberger Patienten wurde zwar Sars-CoV-2 im Rachen nachgewiesen. Aber er hatte keine Lungenentzündung, sondern ist an einem Herzstillstand gestorben.

….

ZEIT ONLINE: Es gibt eine öffentliche Diskussion, ob die Politik zu sehr auf einzelne Experten hört. Wie ordnen Sie sich da selber ein?

Streeck: Zurzeit stützt man sich zu sehr auf Modellrechnungen. Aber diese Modelle stecken voller Annahmen, die niemand getestet hat. Und es muss oft ja nur eine Annahme falsch sein oder eine Sache unberücksichtigt und schon fällt das ganze Modell in sich zusammen.

ZEIT ONLINE: Haben Sie dafür ein Beispiel?

Streeck: In den – wirklich guten – Modellstudien des Imperial College über das Fortschreiten der Epidemie nehmen die Autoren zum Beispiel an, dass 50 Prozent der Haushalte, in denen es einen Fall gibt, sich nicht an die freiwillige Quarantäne halten. Woher kommt eine solche Annahme? Ich finde, wir sollten mehr Fakten schaffen.

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