Drosten: Er kann auch anders! „Die Medizin ist nicht frei von Modewellen“

An Spiegel-Artikeln sind die Foren oft das Interessanteste. Heute stieß ich auf folgenden Beitrag, den ich nun wirklich niemandem vorenthalten will:

„Es gab 2014 mal ein Interview mit Drosten. Damals war ein anderes Coronavirus aktiv, das MERS auslösen kann. Seine Aussage zu den PCR Tests:
‚Ja, aber die Methode ist so empfindlich, dass sie ein einzelnes Erbmolekül dieses Virus nachweisen kann. Wenn ein solcher Erreger zum Beispiel bei einer Krankenschwester mal eben einen Tag lang über die Nasenschleimhaut huscht, ohne dass sie erkrankt oder sonst irgend etwas davon bemerkt, dann ist sie plötzlich ein Mers-Fall. Wo zuvor Todkranke gemeldet wurden, sind nun plötzlich milde Fälle und Menschen, die eigentlich kerngesund sind, in der Meldestatistik enthalten. Auch so ließe sich die Explosion der Fallzahlen in Saudi-Arabien erklären. Dazu kommt, dass die Medien vor Ort die Sache unglaublich hoch gekocht haben.'“

Ich habe mich vergewissert, das Zitat stimmt und es ging weiter:

Sie meinen, dass die Medien einen Einfluss auf die Meldezahlen haben?
In der Region gibt es kaum noch ein anders Thema in den TV-Nachrichten oder Tageszeitungen. Und auch Ärzte in Krankenhäusern sind Konsumenten dieser Nachrichten. Die überlegen sich dann ebenfalls, dass sie mal ein Auge auf diese bisher auch in Saudi-Arabien sehr seltene Erkrankung werfen müssten. Die Medizin ist nicht frei von Modewellen.“
Quelle: Wirtschaftswoche, „Der Körper wird ständig von Viren angegriffen“, 16.05.2014

 

 

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