Vor drei Tagen hatte ich (mal wieder!) über den Zusammenhang von Tod/Krankheit und Armut (oder etwas wissenschaftlicher: sozioökonomischem Status) geschrieben und dabei auch die RKI-eigenen Untersuchungen zitiert. Und siehe da: Schon heute, am 24.2. besinnt sich das RKI selbst auf diesen Zusammenhang:
„Die Wissenschaftler gehen von 36,5 Millionen Menschen mit erhöhtem Risiko aus, davon sehen sie 21,6 Millionen Menschen als Hochrisikogruppe“ heißt es in der allerneusten Studie des RKI vom 24.2.21.
„….Die Autoren legten zugleich große sozioökonomische und regionale Unterschiede offen. Während unter den Menschen mit geringer Bildung 49,2 Prozent in die Hochrisikogruppe fielen, seien es bei mittlerem Bildungsgrad 21,9 Prozent und bei höherer Bildung 23,9 Prozent. ... Die Studie basiert laut RKI auf einer telefonischen Befragung von 23.001 Menschen im Zeitraum von April 2019 bis Oktober 2020.“
Mal abgesehen vom vertrauten Corona-Alarmismus des RKI, der einem fragen lässt, wie die kleine radikale Minderheit aussehen mag, die keinerlei Risiko auf einen erhöhten Corona-Verlauf hat: Immerhin besinnt sich das RKI zwei Tage nach meinem Artikel selbst auf den Zusammenhang zwischen „sozioökonomischem Status“, der sich last not least an der Bildung festmacht und Krankheit.
Zwei Fragen:
- Wenn jetzt gerade Schülerinnen und Schüler aus Elternhäuser mit niedrigem „sozioökonomischem Status“ durch monatelanges Homeschooling abgehängt werden und weiter zurückfallen – wie wirkt sich das auf deren Erkrankungsrisiko aus (nicht nur was Corona betrifft). Und was schlägt das RKI als Maßnahmen vor. (Ich unterdrücke nicht die spitze Bemerkung: Mit Vorschlägen für Corona- Maßnahmen waren die ja immer sehr fix bei der Hand.)
- Wie muss ich mir das vorstellen, dass die Daten dieser Studie über das erhöhte Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs durch Telefonbefragung ermittelt wird?