Warum schreibe ich eigentlich „feministische“ Fußnote? Geschah ganz automatisch. Denken Sie mal drüber nach, wenn Sie das folgende gelesen haben:
Im Schwimmbad höre ich mit meinem wundervollen wasserdichten I-pod einen Vortrag. Im Hintergrund hört man, wie ein Kleinkind zu quäken anfängt. Die Situation kenne ich – und wie unangenehm es für die dazugehörige erwachsene Person ist. Das Kind quäkt weiter.
Plötzlich sagt der Vortragende: „Es wäre ja schlimm für uns, wenn sich unsere Zukunft nicht mehr zu Wort melden würde.“
Applaus auf offener Szene.
So geht es also auch. Nicht das Übliche: die Mutter (es sind ja die Mütter. s.o.) strebt eilig mit hochrotem Kopf und schreiendem Bündel unter dem Arm unter missbilligenden Blicken der sich gestört fühlenden Anwesenden dem Ausgang zu.
Meine Tochter wurde – nota bene: von Dozentinnen – zweimal des Saales verwiesen, weil sie mit einem wohlgemerkt nicht schreienden Kleinkind „störte“. Sie meint: „Das würde mir heute nicht mehr passieren!“ Ihr sicher nicht. Aber wie vielen anderen Frauen?