Wissenschaftliche Erkenntnis zum Hamstern von Klopapier

Es ist beachtlich, was es in jüngster Zeit auf die erste Seite schafft (oder als Topmeldung in Spiegel online,  wie jene unsägliche Goldhamsterstudie, die wissenschaftlich bewies, dass Mundschutz das Infektionsrisiko senkt… nein, den Hamstern wurde kein Mundschutz verpasst….) 

Heute (13.6.20) in der Süddeutschen auf Seite eins „Völlig von der Rolle“ „Forscher haben untersucht, warum so viele während des Lockdowns Toilettenpapier hamsterten„. Ich sage nicht, dass es nicht wert ist, dieses Phänomen zu untersuchen.

Aber wenn „Psychologen und Ökonomen der Universitäten Münster und St. Gallen sowie vom Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig“ bei ihrer Untersuchung zu folgenden bahnbrechenden Ergebnissen kamen wie: „Eine große Rolle spielte dabei scheinbar das eigene Angstempfinden. Wer sich von dem Virus besonders bedroht fühlte, neigte demnach eher zu Hamsterkäufen.“ Und als zweite Gruppe wurden Leute ausgemacht, die „Charakterzüge wie Perfektionismus und Gewissenhaftigkeit“ aufwiesen. Immerhin bin ich dankbar für den Satz: „Anders als oft angenommen, handeln perfektionistische Menschen also nicht durchweg rational.“ 

Jetzt habe ich mich zweierlei gefragt: Kommt zwischen „St. Gallen“ und „sowie“ kein Komma? Diese Frage ist geklärt. Es kommt tatsächlich keines, habe ich mich kundig gemacht. Denn „sowie“ hat hier dieselbe Funktion wie „und“.

Zweitens: Waren wirklich zwei Universitäten und ein Max-Planck-Institut sowie [Ha, jetzt weiß ich Bescheid!] 1000 Befragte erforderlich um zu dieser bahnbrechenden Einsicht zu kommen?

Irgendwo las ich „vögeln statt hamstern“ – darauf ist jemand ganz unwissenschaftlich gekommen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Nach oben scrollen