Die Folgen einer rücksichts- und vernunftlosen Coronapolitik für „unsere“ Jugend
„Unsere Jugend ist unsere Zukunft“ – so wird doch gesagt. Nun, dann haben wir allen Grund, uns um unsere Zukunft Sorgen zu machen. Drei Meldungen – keineswegs ein Ergebnis systematischer Suche, da würde ich mehr finden:
Kinder- und Jugendpsychiatrien: Anstieg schwerer Erkrankungen
„Kinder und Jugendliche in Deutschland werden deutlich häufiger als vor dem Lockdown in Notaufnahmen von Kinder- und Jugendpsychiatrien (KJP) vorstellig. Schwere Depressionen, Angststörungen, akute suizidale Gefährdungen und andere Krankheitsbilder haben bei ihnen vor allem ab dem vierten Quartal 2020 zugenommen,…
Der Ärztliche Direktor der KJP am Uniklinikum Tübingen, Professor Tobias Renner, sagte… im vierten Quartal 2020 sei seine Notfallversorgung ‚so stark beansprucht wie nie zuvor‘ gewesen. Es habe dort ‚eine Steigerung der Aufnahmen von mehr als 30 Prozent‘ gegeben.‘ Die Notfallquote betrage für diesen Zeitraum 86 Prozent….“
„So sehr leiden Kinder unter dem Lockdown“
Der Spiegel berichtet über eine Studie zum Bewegungsmangel von Kindern und Jugendlichen in Corona-Zeiten. Es gehe die Angst vor einer „verlorenen Generation“ um:
„… Der verstärkte Bewegungsmangel macht sich auch auf der Waage bemerkbar. In der aktuellen Befragung gaben 28 Prozent der jungen Probanden an, dass sich ihr Gewicht seit Frühjahr 2020 erhöht habe. Eine erste Auswertung der Daten zeigt, dass dies insbesondere jene Kinder betrifft, die schon vor Corona übergewichtig waren.
Zugleich hat die Pandemie die soziale Ungleichheit verfestigt. ….insbesondere jene Kinder und Jugendlichen [hatten] kaum Möglichkeiten…, ihre körperliche Aktivität zu steigern, die in Großstädten lebten, in Mehrfamilienhäusern mit mehr als sechs Parteien, ohne Zugang zu einem Garten. Kurz: all jene, deren Zuhause mutmaßlich in einem sozialen Brennpunkt liegt.
…Statt sich auf Spiel- und Sportplätzen zu bewegen, verbrachten die Kinder und Jugendlichen im Januar und Februar dieses Jahres im Schnitt dreieinhalb Stunden am Tag mit dem Handy, vor dem Fernseher und vor dem Computer – außerhalb des Homeschoolings. ‚Bei einem Fünftel der Befragten liegt die Zeit sogar bei mehr als sechs Stunden täglich‘, so Woll.
…..Silbersack warnte insbesondere vor den Spätfolgen eines coronabedingten Bewegungsmangels. ‚All das wird uns dermaßen finanziell auf die Füße fallen, wenn diese Generation nämlich sagt: Wir haben Herzkreislaufschwierigkeiten, Herzinfarktrisiko oder Diabetes‘“:
Jugendämter erwarten Verdoppelung der Schulabbrecher
Und schließlich warnen die Jugendämter vor einer Verdoppelung der Zahl der Schulabbrecher. Wer etwas Fantasie hat (und darum bitte ich!), kann sich ausmalen, was das für jeden einzelnen jungen Menschen aber auch für die gesamte Gesellschaft bedeutet. Und die Politik?
„Die Jugendämter in Deutschland erwarten eine Verdopplung der Schulabbrecher in den Jahren 2020 und 2021. ‚Die Corona-Pandemie wirft die Kinder- und Jugendarbeit um mindestens fünf Jahre zurück‘, sagte der Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter, Lorenz Bahr, gegenüber den Zeitungen der ‚Funke Mediengruppe‘. ‚Anstatt der zuletzt 104.000 Schulabbrecher rechnen die Landesjugendämter mit 210.000 Schulabbrecher in 2020 und genau so vielen noch einmal in diesem Jahr‘, sagte Bahr. Diese Entwicklung werde sich durch viele Schichten ziehen, auch Kinder aus der Mittelschicht würden einen ‚früheren Karriereknick‘ erleben.“
Wenn schon das Interesse an, das Verständnis und Mitgefühl für Kindern und Jugendliche fehlen, dann sollte wenigstens gesunder Eigennutz dafür sorgen, über den Corona-Tellerrand hinauszuschauen und wenigstens über die Frage nachzudenken: „Wer soll uns wie unsere Renten bezahlen.“