Es gibt einen jüdischen Fluch: „Berühmt sollst du werden: eine Krankheit soll nach dir benannt werden.“
Herr Lauterbach – so entnehme ich der Süddeutschen vom 23.7.21 ist ganz nahe dran: „Kritiker nennen das Syndrom schon ‚Morbus Lauterbach‘ weil der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach in Deutschland zu den größten Warnern vor anhaltenden Folgen einer Coronainfektion auch bei Kindern gehört“.
Fakt ist, dass die Fakten unklar sind. Verfechter von Long Covid bei Kindern veröffentlichen nur Erfahrungsberichte, keine Studien mit Kontrollgruppen (Erinnert mich an das, was ich auch von uns Psychos her kenne. Motto: „Ich hatte da mal einen Fall“). „Es gebe gar ‚Hunderte von Symptomen [gemeint: die als Beleg für Long Covid angeführt werden U.N.]‚ meint die britische Public-Health-Expertin Deepti Gurdasani… Wer zu genau hinschaut, mag daher mitunter vorschnell die Diagnose „Long Covid“ stellen.“
Eine Schweizer Stuide – mit Kontrollgruppe – fand heraus: keine relevanten Unterschiede zwischen Kindern nach einer Covid-Infektion und solchen ohne. Ich fände es wichtiger zu klären, inwieweit Symptome wie Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Antriebslosigkeit schlicht Folge eines für Kinder extrem belastenden Jahres sind: Ein Zehnjähriger war mehr als 10% mehr oder minder im Lockdown! 10% eines Lebens im Ausnahmezustand. Wenn das symptomlos bleibt!
Die Autorinnen des Artikels meinen: „Die fehelenden Unterschiede in den abgefragten Symptomen bedeuten keineswegs zwingend, dass es Long Covid nicht gibt. Wohl aber, dass seine Häufigkeit keine endemischen Ausmaße hat, sonst hätte es klarere Unterschiede zwischen den Gruppen geben müssen.“