2.50 Euro sind viel Geld
Zur Zeit gehe ich jeden Tag ins Schwimmbad, ich bin froh, dass das wieder möglich ist, auch wenn man jedes Mal die Eintrittskarte online buchen muss. Heute traf ich nach dem Schwimmen eine Frau, die ich vom Sehen her kannte: Sie gehörte zur Schwimm-Rentner-Gang. Ich fragte sie, warum sie nicht im Schwimmbad war.
„Das kann ich mir nicht leisten, 2,50 Euro jedes Mal. Ich war diese Woche zweimal Schwimmen. Mehr ist nicht drin. Nächste Woche gehe ich wieder. Wissen Sie, normal habe ich eine verbilligte Jahreskarte, weil ich behindert bin. Ich bin ins Bürgerbüro und dort hat man gesagt, natürlich bekäme ich die Einzelkarten verbilligt. Aber das hat nicht gestimmt.“
Ich schämte mich ein wenig – dass man sich überlegen muss, ob man sich einen Eintritt für 2,50 Euro leisten kann – das muss ich mir erst mal klar machen.
Das Fußballtraining beginnt wieder
Ebenfalls heute erzählte mir ein Jugendfußballtrainer: Zum ersten Training seiner Gruppe seien nur zwei Kinder gekommen. Das eine war sein Sohn. Ich war erstaunt, hätte ich doch gedacht, dass die Kerle froh sind, sich endlich wieder bewegen zu dürfen, sich zu treffen… Nein, meinte er, er hätte rumtelefoniert und nur „Nö“ und „keine Lust“ und dergleichen gehört. Die vielen Monate hätten aus den Jungen couch-potatoes gemacht, rumdaddeln sei angesagt. Von einer anderen Gruppe wisse er, aus den fitten Jungs seien ziemliche Pummelchen geworden.
Bis das wieder in der Reihe ist – wenn es für diese Generation je in die Reihe kommt, was ich hoffe – das braucht Zeit und viel Engagement.