Corona-Folgen: Für Schweden, für arme Menschen, für junge Menschen, für alte Menschen und für Menschen überhaupt

Was ich sonst noch alles in der letzten Woche lesens- oder nachdenkenswert fand:

 

Die schwedische Gesundheitsministerin nimmt Stellung. Geht Schweden wirklich einen Sonderweg?

https://apps.who.int/gb/COVID-19/pdf_files/23_04/Sweden.pdf

„We use similar tools as others, but do what we think works best for us“

 

Ausführlicher und mit einigen Statistiken die Stellungnahme des Internationalen Währungsfonds (also nicht gerade eine unbedeutende Klitsche)

Sweden: Will COVID-19 Economics be Different?

(4.6.20)

https://www.imf.org/en/News/Articles/2020/06/01/na060120-sweden-will-covid-19-economics-be-different

„In this article written for IMF Country Focus, the IMF’s Sweden team* explains that the merits of Sweden’s strategy to contain COVID-19—which is based more on recommendations and social responsibility than legal obligations­­—are increasingly attracting attention, both from a health and an economic perspective.“


 

 

Jetzt beginnt die wissenschaftliche Aufarbeitung. Und damit auch das Ende monokausaler Erklärung. Es ist eben keineswegs nur das Virus, das über die Schwere der Erkrankung bestimmt und letztlich tötet, sondern auch die finanzielle Lage. Und viele andere Faktoren.   Naja… manche haben das ja schon länger gedacht und gesagt.

Ich zum Beispiel am 15.4. (also exakt vor zwei Monaten!): „Vorerkrankung: Armut“ https://ursula-neumann.de/vorerkrankung-armut/?cn-reloaded=1

 

Wissenschaftliche Analyse: Corona trifft sozial Benachteiligte härter

https://www.tagesschau.de/inland/corona-sozial-schwache-101.html

Stand: 15.06.2020 13:00 Uhr

„…. Zu Beginn der Pandemie sei die Zusammensetzung der Patienten für eine Lungenstation sehr untypisch gewesen: Studenten, Geschäftsreisende oder Urlaubsrückkehrer.

Doch das habe sich verändert. Die Patienten kommen zunehmend aus einkommensschwachen Verhältnissen. Schlechte Arbeitsbedingungen, niedrige Löhne, wenig Platz zum Wohnen. All das erhöhe das Infektionsrisiko, sagt Celik.

Daten von knapp 1,3 Millionen Versicherten untersucht

Eine gemeinsame Analyse des Instituts für Medizinische Soziologie des Universitätsklinikums Düsseldorf und der AOK Rheinland/Hamburg belegt nun: Bei sozial benachteiligten Menschen ist das Risiko, aufgrund von Covid-19 ins Krankenhaus zu kommen, deutlich erhöht. Demnach liegt das Risiko für ALG-II-Empfänger im Vergleich zu erwerbstätig Versicherten um 84,1 Prozent höher, für ALG-I-Empfänger um 17,5 Prozent……“


 

Und auch hier bin ich ganz sicher: „Erschöpfter“ sind die Eltern in kleinen Wohnungen, mit niedrigerem Bildungsstand, mit weniger Einkommen…

DAK-Studie:

Homeschooling erschöpft Eltern – und Kinder

https://www.aerztezeitung.de/Panorama/Homeschooling-erschoepft-Eltern-und-Kinder-410092.html

Veröffentlicht: 09.06.2020, 12:03 Uhr

Der Lockdown der Bildungseinrichtungen macht Eltern und Schülern zu schaffen: Etwa 90 Prozent der Eltern sind wegen der Auswirkungen der Krise besorgt. Etwa die Hälfte der Eltern fühlt sich während der Schulschließung fast täglich erschöpft und gestresst. In jeder vierten Familie gibt es Streit.

Aber auch ein Drittel der Kinder (über alle Altersgruppen hinweg) berichtet über psychosomatische Beschwerden. So das Ergebnis einer repräsentativen DAK-Studie…

Unter den Kindern tun sich emotional vor allem die jüngeren mit dem Homeschooling schwer…“ 


 

Wie „Ältere“  teilweise von den eigenen Kindern behandelt wurden – und sich behandeln ließen (das gehört nämlich auch dazu!), konnte ich in meinem Umfeld durchaus beobachten.

Spiegel-Interview vom 8.6.20

Wissenschaftlerin kritisiert Alltagshilfe für Ältere

„Diese Bevormundung ist gefährlich“

Junge Leute sollten aufhören, ihren Eltern und Senioren in der Nachbarschaft Hilfe aufzudrängen, meint die Altersforscherin Eva-Marie Kessler https://www.spiegel.de/psychologie/alltagshilfe-fuer-senioren-diese-bevormundung-ist-gefaehrlich-a-00000000-0002-0001-0000-000171426698

(mal wieder kostenpflichtig)

Ich kenne Familien, in denen erwachsene Kinder ihren Eltern den Gang zum Friseur oder zum Supermarkt verbieten. Und wenn die Eltern darauf bestehen, maßregeln ihre Kinder sie und halten sie für starrsinnig. Man traut alten Menschen zurzeit zu wenig zu. Sie stehen als eine Gruppe da, die man vor sich selbst schützen muss.“


 

Und noch ein Spiegel-Interview vom 8.6.20 . Diesmal – wenn ich es richtig sehe – nicht kostenpflichtig  

Umfrage zu den Folgen des Lockdowns Corona-Maßnahmen drücken aufs Lebensglück 

https://www.spiegel.de/psychologie/corona-massnahmen-druecken-aufs-lebensglueck-a-5020db7f-9080-4161-9881-8956abf9a3c8

Welchen Einfluss hat die Corona-Pandemie auf die psychische Gesundheit? Der Soziologe Martin Schröder hat britische Daten ausgewertet, die zeigen: Vor allem der Lockdown hatte extreme Auswirkungen.“

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