In der Hausarbeit einer Studentin fand sich folgender Satz:
„In ihrer Szene verkörpern sie den neuen Berufszweig Influenza. Und erklären, wie hart der Alltag eines Bloggers sein kann.“
Berufszweig Influenza???
????? Nachdenken. ???? Tiefes Nachdenken ???? Noch tieferes Nachdenken ???? Erleuchtung: ACH SO! Die Dame meint „Influencer“.
Falls Ihnen auch jetzt noch kein Licht aufgegangen ist (was bei Menschen, die vor 1970 geboren sind, ohne Wenn und Aber entschuldbar ist), dann informieren Sie sich über diesen neuen Berufszweig auf Wikipedia .
Und wenn Sie dann Appetit bekommen haben, beruflich umzusatteln, hier bitteschön ein Tipp: Mit diesen 19 Strategien wirst Du zum Influencer – Neil Patel
O tempora, o mores!
Allerdings muss dem inzwischen unter dem Label „Bildungsexperte“ firmierenden Heinz-Peter Meidinger (ich kannte ihn bisher als Präsidenten des Deutschen Philologenverbandes bzw. des Deutschen Lehrerverbandes und weiß jetzt nicht, ob der Expertenstatus ein Avancement bedeutet. ) entschieden widersprechen, wenn er die schlechten Rechtschreibkenntnisse der jungen Deutschen auf Handy und Kurznachrichten zurückführt. Erstens waren die Rechtschreibkenntnisse schon mal viel schlechter, z.B. im 16. Jahrhundert. Und zweitens: Wer „Influenza“ korrekt schreiben kann, gibt doch zu berechtigten Hoffnungen Anlass!
In diesem Sinn „don’t panic“!
Nachtrag einige Wochen später. Zitat aus einer anderen studentischen Hausarbeit: „Zwischen Nord- und Südkorea verläuft eine Dissertationsline“ Ach ja, all diese Nichtpromovierten!